Auf der GfM-Jahrestagung in Mainz (25.-28. September 2024) fand sowohl das AG-Treffen als auch der Workspace (Ver)sammeln und (ver)teilen. Gespräche über medienwissenschaftliche Lehre und Praxis statt. Gemäß dem Tagungsthema wurden Erfahrungen und Fragen dazu ‚versammelt‘, wie theoretisch-analytische Medienbildungskonzepte in der Lehrpraxis an Hochschulen stattfinden und eingebracht werden können. Anliegen war es, verschiedene Spannungsfelder zu diskutieren, die sich zum einen in den unterschiedlichen Funktionen von Medien in der eigenen Lehrpraxis aufspannen. So treten Medien als Lerngegenstände in Erscheinung, werden jedoch gleichzeitig selbst zur Seminargestaltung eingesetzt. Inwiefern kann letzteres jedoch auf eine Weise erfolgen, die medienwissenschaftlich informierte Medienbildungsanliegen nicht performativ unterläuft und deren Medialität als Bedingung der eigenen Lehrpraxis ausklammert? Wieviel ‚Werkzeug-Werden‘ der Medien verträgt die medienwissenschaftliche Lehrpraxis? Ein weiteres Spannungsfeld besteht darin, dass Medienwissenschaftler*innen nicht selten außerhalb medienwissenschaftlicher Institute, z. B. im Rahmen der universitären Lehrkräfteausbildung oder der Sozialen Arbeit lehren. Medienwissenschaftler*innen sehen sich dabei meist mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert – angefangen von der stets aufkommenden Frage nach dem ‚Was‘ der Medien – gefolgt von Wünschen nach einem Handlungskatalog für ihren lernförderlichen, effizienten Einsatz. Inwiefern bedarf es einer Befragung vermeintlich innerdisziplinärer Selbstverständlichkeiten und einer Form der Begriffsarbeit, die den Forderungen und Realitäten der entsprechenden Berufsfelder, für die ausgebildet wird, gerecht wird?
Gerahmt wurde der Workspace durch 4 Inputs von
- Ömer Alkin über medienkulturwissenschaftliche Einsatzpunkte in der Sozialen Arbeit,
- Thomas Weber, der die kollaborativ erstellten Onlinekurse der Avinus Akademie vorstellte,
- Sigrun Lehnert über Transmediale Ansätze in der Lehrpraxis anhand von Memes und Geschichte sowie
- Yulia Yurtaeva-Martens über Neue Bildungsformate mit VR und KI anhand des Projekts „LediZ: Lernen mit digitalen Zeugnissen“
Moderiert wurde der Workspace von Monika Weiß und Nicola Przybylka.